Ev.-Luth. Bekenntnisgemeinschaft Sachsens e. V.
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Grundsatzerklärung der Evangelisch-Lutherische Bekenntnisgemeinschaft Sachsens e.V.

Die Evangelisch-Lutherische Bekenntnisgemeinschaft Sachsens, hervorgegangen aus der "Bekennenden Ev.-Luth. Kirche" im Kirchenkampf 1933-1945, ist eine freie, unabhängige Gemeinschaft bekennender Christen innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und innerhalb der Kirchgemeinden. Sie sucht die Gemeinschaft auch mit anderen bekennenden Christen in der eigenen und in anderen Landeskirchen.

In unserem Herrn und Heiland Jesus Christus sind wir verbunden im Hören auf die Heilige Schrift, das Wort des dreieinigen Gottes, das er redet und durch das er wirkt.

Da die Kirche immer wieder in der Gefahr steht, den Herrn und sein Wort zu verlassen und anderen Mächten, Gewalten und Zeitströmungen dienstbar zu werden, suchen wir Ausrichtung und Orientierung im Gotteswort des Alten und Neuen Testaments sowie in den Bekenntnissen unserer Evangelisch-Lutherischen Kirche. Wir achten die Barmer Theologische Erklärung von 1934 als ein Zeugnis in für die Kirche besonders kritischer Zeit, das auch für uns heute hilfreich ist.

Jesus Christus ist unser Heiland

Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist das menschgewordene Wort Gottes, wahrer Gott und wahrer Mensch. Mit seinem stellvertretenden Leiden und Sterben am Kreuz hat er unsere Schuld vor Gott gesühnt und uns aus der Verlorenheit erlöst. Dadurch und durch seine leibliche Auferstehung am Ostermorgen schenkte er uns die Überwindung des Todes. Dem erhöhten und wiederkommenden Herrn gehört das letzte Wort im Himmel und auf Erden, ihm sind wir verantwortlich in Zeit und Ewigkeit. Von dieser Mitte des Glaubens her muss alle Verkündigung der Kirche geschehen.

Jesus Christus ist der Heiland der Welt

Darum bekennen wir ihn vor den Menschen in aller Öffentlichkeit, denn der Welt muss gesagt werden, was Gott ihr durch Jesus Christus schenkt und von ihr fordert.

Wir treten ein für Mission und Evangelisation im Sinne der zum Glauben an Jesus Christus als dem einzigen Retter rufenden Verkündigung. Wir widerstehen jedem Versuch, die Kirche in einen Sprechsaal von Meinungen zu verwandeln, bei denen das Fragen nach der verbindlichen Wahrheit, dem gegründeten Trost und dem ewigen Heil nicht mehr ernstgenommen oder durch ideologische Konzepte und fremdreligiöse Elemente verdrängt wird.

Der Gottesdienst

Im Gottesdienst dient Gott dem Menschen durch sein Wort und durch die Sakramente, durch die Vergebung und den Segen.

Im Gottesdienst dient die christliche Gemeinde dem Herrn durch ihr Hören, Beten, Loben und Danken. Die Gemeinde lebt in und aus dem Gottesdienst und kann nur so in Jesu Namen der Welt dienen.

Wir lehnen die Meinung ab, der Gottesdienst sei nebensächlich oder nur zur Vorbereitung des Christen für den Dienst in der Welt berechtigt und dürfe dementsprechend umfunktioniert werden.

Die christliche Gemeinde

Die Gemeinde braucht die Gemeinschaft ihrer Glieder untereinander, denn kein Christ kann ohne ständigen Kontakt mit anderen Christen und deren besonderen Gaben und Erfahrungen leben.

Die Gemeinde der Brüder und Schwestern soll im gegenseitigen Helfen und Dienen äußerlich und innerlich wachsen, an dem, der das Haupt ist, Christus. Bibel- und bekenntnisfremde Spiritualität und Glaubensindividualismus, die aus der Gemeinde hinausführen und sie zerstören, lehnen wir ab.

Zur Gemeinde gehört die Jugend, deshalb bleibt die christliche Jugendarbeit und die Erziehung der Kinder im Geiste Jesu Christi eine unerlässsliche Aufgabe der Gemeinde. Wir betrachten den christlichen Religionsunterricht in den Schulen als einen uns heute von Gott geschenkten Auftrag, den wir sachgerecht wahrnehmen sollen. Wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen bei der Suche nach einem Sinn für ihr Leben unterstützen, um sie vor zeitbedingten Gefährdungen zu bewahren.

Zur Gemeinde gehören gleichermaßen auch alte und einsame Menschen und Familien. Wir wollen zu einer Glaubensstärkung und zu einem fröhlichen Bekenntnis vor den Menschen ebenso helfen wie zur geistlichen Bewältigung ihrer Glaubens- und Lebensnöte.

Ausbildung in kirchlichen Berufen / Theologie

In den Ausbildungsstätten für kirchliche Berufe müssen die Bibel, mit ihren Leitbildern und die Bekenntnisschriften unserer Kirche eindeutig für Glauben und Leben, Studium und Dienst im Mittelpunkt stehen. Dies gilt auch für die Zurüstung engagierter Laien in unserer Kirche.

Die Einheit der Kirche

Der Herr schafft die Einheit der Kirche.
Wir wollen diese Einheit durch brüderliches Gespräch und Taten der Liebe, im Gebet um den Heiligen Geist und in der Hoffnung auf die Wiederkunft des Herrn fördern und darin Jesus Christus gehorsam sein.
Wir warnen davor, eine Einheit anzustreben, in der die Wahrheitsfrage und die Gewissensbindung an Bekenntnisse unserer Kirche überspielt werden.

Friedensarbeit

Wir danken Gott für das Geschenk des Friedens und bitten ihn, “Krieg und alle wohlverdienten Strafen” gnädig von uns abzuwenden. Als bekennende Christen treten wir im biblischen Sinne für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung von Gottes guter Schöpfung ein.

Eine in ihrem Inhalt einseitig irdisch begrenzte oder ideologisch überfremdete Friedensarbeit innerhalb der Kirche entspricht ebenso wenig dem Evangelium wie die Gleichsetzung von irdischem Frieden und Wohlergehen mit Gottes Heil.

Die Seelsorge an Soldaten und Offizieren muss selbstverständlich sein und geschehen. Darüber hinaus halten wir es für notwendig, andere Berufsgruppen mit hoher sozialethischer Verantwortung (Lehrer, Ärzte, Juristen, Polizisten, Unternehmer, Banker u.a.) zu begleiten. Die wirksame Gestaltung solcher Seelsorge bedarf einer entsprechenden Bereitschaft und Ausformung in unserer Kirche.

Verantwortung in der Gesellschaft

Gott hat uns ins geeinte Deutschland zur Erfüllung seines Willens und zur Verkündigung seiner Botschaft gestellt. Für die Mitarbeit im öffentlichen Leben in der Verantwortung vor Gott treten wir ein.

Weil menschliches Leben unverfügbar ist, lehnen wir Abtreibung und Sterbehilfe ab.
Wir sind bemüht, uns für Menschen einzusetzen, die durch soziale, wirtschaftliche und geistige Umbrüche und Veränderungen in Not und Bedrängnis gekommen sind.

Kirche ist für alle da, aber nicht für alles!

Jesus spricht: “Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.” (Johannes 14, 6)

gez. der Leitungskreis der Bekenntnisgemeinschaft
Dresden, den 13. April 1996



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